22.1.21, 23.1.21 ist der letzte gemüse-abholtermin der saison 20/21.
wir verabschieden uns herzlich von denen, die mit ende jänner ackerschön verlassen!
5.2.21, 6.2.21 ist der nächste abholtermin, er liegt schon im neuen vereinbarungs-zeitraum.
die zoom-jahresversammlung zur einleitung dieser nächsten saison hat ja vergangenen samstag stattgefunden. danke stefan und karin für die super vorbereitung! alles hat so reibungslos geklappt.
wir sind sehr dankbar für die vielen von euch, die daran teilgenommen haben!!
und wir sind etwas enttäuscht ob der vielen, die nicht dabei waren.
fragen stellen sich in uns in bezug darauf, wie wir möglichst gut mit allen teilnehmerInnen unseres projektes in verbindung oder austausch sein können? wieweit reicht das verständnis für das, worum es in der solawi ackerschön geht? wieweit ist das bewußtsein da, dass es hier nicht primär um einen möglichst günstigen bezug von frisch geerntetem, saisonalen und regionalen biogemüse geht, oder um die vermeidung des wegwerfens von allem, was optisch nicht den standards entspricht. worum geht’s dann?
solawi ackerschön versteht sich zumindest ebensosehr als ein soziales projekt oder noch mehr ein soziales experiment!
wir haben ja das (vielleicht fragwürdige) privileg, in und mit der natur leben und arbeiten zu dürfen und wir erleben unmittelbar, wie die landwirtschaft, die ja der versorgung der menschlichen grundbedürfnisse dienen soll, zu einem zerstörerischen prozess geworden ist, der unsere lebensgrundlagen bedroht.
es gibt wohl kaum ein stückchen landschaft, sei es ackerland oder immer mehr auch grünland, dass nicht von produktivitätsanforderungen geprägt ist, dass nicht nährstoffmäßig überversorgt ist, denn je mehr stickstoff im boden ist, desto mehr bringt das ertrag. das ist die einfache rechnung. da viele „wildpflanzen“ diesen nährstoffreichtum gar nicht mögen, verändert sich in leicht übersehbaren schritten die vegetation. auch grünland muss produktiv sein, damit sich die heu-ernte lohnt. feldraine und artenreiche magerwiesen, die die grundlage einer vielfältigen schmetterlings- und insektenfauna darstellen, sind so fast vollständig aus der landschaft verschwunden. ebenso sind die menschen verschwunden, die unmittelbar hand anlegen, denn teure maschinen beherrschen das bild. es gibt keine wirtschaftssparte, in der die maschineninvestitionskosten je arbeitskraft so hoch sind wie in der landwirtschaft (im schnitt ca. 400.000,-€ je arbeitsplatz).
ist eine landwirtschaft im einklang mit der natur unter den gegenwärtigen (wirtschaftlichen) bedingungen noch möglich? über viele jahrhunderte ist durch die tätigkeit des menschen aus ursprünglicher naturlandschaft eine vielfältige, artenreiche kulturlandschaft entstanden, die nun schleichend wieder verloren geht, ohne dass ein rechtes bewußtsein davon in der öffentlichkeit vorhanden ist.
formen der landwirtschaft, die diesem prozess entgegensteuern, müssen erst wieder neu erfunden werden, und das geht nur unter einbeziehung der aus der landwirtschaft versorgten menschen. um diesen prozess bemühen wir uns und ohne diesen prozess macht für uns persönlich landwirtschaft keinen sinn.
in mancher hinsicht kann es den eindruck machen, dass wir der zeit mehr als 50 jahre hinten nach sind, das ausmaß an handarbeit wie wir es betreiben und die von uns verwendeten geräte sind beispiele dafür. doch zugleich sind wir auch der zeit voraus, indem wir agrikultur als kreatives betätigungsfeld entwickeln, mit den möglichen grenzen der vielfalt experimentieren, uns aus den abhängigkeiten der internationalen saatgutwirtschaft lösen und uns aus marktwirtschaftlichen konformitätszwängen befreien.
vor diesem hintergrund sind wir von herzen dankbar für eure teilnahme und euer interesse! und dafür bemühem wir uns um eine möglichst intensive einbeziehung von euch allen!
ps.: wer mehr details zur jahresversammlung erfahren möchte, etwa budgetdetails oder sonstige möge bitte direkt bei uns nachfragen, wir geben gerne auskunft! wir planen weiters eine veranstaltung bei uns am hof und feld, sobald die umstände es wieder erlauben….